Vorweggesagt: „Gute Qualität“ und „schlechte Qualität“ sind relative Begriffe, die immer im Verhältnis zum Preis gesehen werden müssen. Wer beispielsweise ein Bett für 2.500 Euro kauft und die Qualität für „gut“ hält, denkt vermutlich anders darüber, wenn dasselbe Bett 8.000 Euro kosten soll.
Insofern sind die folgenden Angaben immer in Relation zum angesetzten Kaufpreis zu sehen.
Zusammenhang zwischen Kaufpreis und Qualität
Die hohen Preisunterschiede bei Boxspringbetten kommen nicht von ungefähr und haben ihren Ursprung meist in den verwendeten Materialien sowie der Art und Güte der Verarbeitung. Diese beiden Faktoren machen letztendlich auch die Qualität des späteren Endprodukts Boxspringbett aus.
Ob die gebotene Qualität jedoch ihren Preis Wert ist, ist letztendlich eine Entscheidung, die nach den persönlichen Vorlieben und dem vorhandenen Budget zu treffen ist.
Wer ein hochpreisiges Boxspringbett bei einer renommierten Marke kauft, wird in der Regel weniger Probleme mit grundsätzlich ungeeigneten Materialien oder einer schlechten Verarbeitung haben. In diesen Bereichen spielt eher die subjektive Qualität – also dass, was der Nutzer als angenehm erachtet – eine Rolle. Hier kann der Käufer sich also eher darauf konzentrieren zu testen, welches Bett den persönlichen Erwartungen und Ansprüchen im Detail an nächsten kommt.
Objektive Qualitätsmängel hingegen sind ein Problem, mit dem tendenziell eher Käufer von Boxspringbetten in unteren Preisregionen zu kämpfen haben werden.
Boxspringbetten-Blender – „normales“ Bett in Boxspring-Optik
Die Bezeichnung Boxspringbett unterliegt keinerlei Normierung. Insofern kann zunächst einmal jede beliebige Bettenkonstruktion als Boxspringbett bezeichnet und angeboten werden. Der Interessent erwartet jedoch regelmäßig, dass ein Boxspringbett – je nach Bauart – aus mindestens zwei Matratzenelementen besteht (Boxspring, Boxspringmatratze und ggf. Topper).
Bei sehr günstigen Betten – erfahrungsgemäß besonders im Bereich bis etwa 1.200 Euro für ein Doppelbett – wird das Boxspring gelegentlich durch ein klassisches Bettgestell mit Lattenrost ersetzt. Ebenso gibt es „Boxspringbetten“, die als Boxspring lediglich eine Holzkiste mit einer dünnen Schaumstoffauflage, aber ohne jegliche Federung verwenden. Gerade bei Boxspringbetten mit Bettkasten unter der Liegefläche sollten Interessenten genauer hinsehen.
Weder das Lattenrost noch die ungefederte Holzkiste eignen sich jedoch, um dem Käufer die mit dem Schlafen auf einem Boxspringbett typischerweise verbundenen Schlafeigenschaften zu bieten. Das Einzige, was Konstruktionen dieser Art mit einem Boxspringbett gemeinsam haben, ist die Optik. (Etwas anderes kann übrigens für Matratzen gelten, die Boxspring und Boxspringmatratze in einer Hülle vereinen und zur Einlage in einen bereits vorhandenen Bettrahmen bestimmt sind.)
Personen, die ein Boxspringbett im unteren Preisbereich suchen, sollten daher unbedingt darauf achten, dass das Bett einem gängigen Boxspringbetten-Aufbau entspricht.
Boxspringmatratze mit Bonell-Federkern
Ebenfalls im unteren Preissegment zu finden sind Boxspringbetten, die in der auf dem Boxspring (Unterbett) aufliegenden Boxspringmatratze (Oberbett) einen Bonell-Federkern verwenden. Bonell-Federkerne sollten jedoch nur im Boxspring verwendet werden, nicht aber in der Boxspringmatratze. Warum solche Konstruktionen unserer Ansicht nach nicht geeignet sind, um die beschriebenen Erwartungen der Verbraucher an ein Boxspringbett zu erfüllen, erfahren Sie im Artikel zur Boxspringmatratze.
Material des Toppers
Wenn das in Auge gefasste Bett bereits über einen Topper verfügt, ist dessen Kern, Polster- und Bezugsmaterial ein erhebliches Qualitätskriterium. Prinzipiell zu bevorzugen sind Topper, deren Kern aus Kaltschaum, Viscoschaum oder natürlichen Fasern besteht. Diese Kriterien gelten natürlich auch denn, wenn der Topper als Zubehör gekauft wird.
Genaueres darüber, welcher Topper sich für wen eignet und welche Materialien für den Bezug des Toppers geeignet sind, erfahren Sie im Artikel über die Topper-Matratze.
Beim Probeliegen eines Boxspringbettes bietet es sich übrigens an, den Topper zu entfernen. Der meist weiche Topper wird gerade bei günstigeren Modellen häufig eingesetzt, um mäßige Liegeeigenschaften der Obermatratze zu kaschieren.
Deko-Bezug und Polsterung des Boxspringbettes
Ebenfalls ein Hinweis auf die Wertigkeit eines Boxspringbettes ist das im Bereich der Deko-Bezüge verwendete Material. Gleiches gilt für das Material, dass zur Unterfütterung des Bezugs verwendet wird. Welche Materialien gängig sind, erfahren Sie im Artikel über Bezug und Polsterung von Boxspringbetten.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Interessenten mit knappem Budget im Bereich der Bezugs- und Polstermaterialien am ehesten sparen können, ohne erhebliche Einbußen bei der technischen und funktionalen Qualität des Bettes hinnehmen zu müssen.
Verarbeitungsqualität beim Boxspringbett
Deutlich komplizierter zu beurteilen ist die Qualität der Verarbeitung eines Boxspringbettes. In der Regel fehlt es Interessenten an nötigen Vergleichswerten, um beurteilen zu können, ob die Verarbeitung und Haptik eines Boxspringbettes seinen Preis wert ist.
Im Optimalfall nehmen sich Interessenten die Zeit, Betten (extrem) verschiedener Preisklassen zu begutachten – unabhängig davon, wo das jeweilige Budget liegt. So besteht die Gelegenheit, ein Gefühl für die Unterschiede der Verarbeitung zwischen verschiedenen Qualitätsklassen zu entwickeln.
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass das Bett unter Belastung nahezu geräuschlos sein sollte. Hören Sie darauf, ob die Matratze quietscht oder sonstige Geräusche von sich gibt. Auch Geräusche, die aufgrund von sich gegeneinander bewegenden Bauteilen entstehen, sind ein Zeichen für eine unzureichende Verarbeitung des Bettes. Gleiches gilt, wenn das Boxspringbett beim Liegen oder beim Bewegen auf dem Bett wackelt oder sonst einen instabilen Eindruck macht. Ferner weisen ungleichmäßige Spaltmaße auf eine mäßige Verarbeitung und Qualität der Teil (oder einen unsachgemäßen Aufbau) hin.