Auf den Füßen des Boxspringbettes liegt das Boxspring, kurz die Box genannt. Der amerikanische Begriff Boxspring bedeutet übersetzt soviel wie „Kasten mit Federn“. Es ist das zweite Element eines Boxspringbettes, das häufig auch als Boxspring-Untergestell, Unterbett, Federkernbox, Federrahmen oder Untermatratze bezeichnet wird.
Beim Boxspring handelt es sich um einen meist 20-30 cm hohen Rahmen aus Holz, auf dem sich ein Federkern befindet. Es dient der aufliegenden Matratze als unterstützende Grundlage und übernimmt so die Funktion des Lattenrostes bei einer Lattenrost-Matratzen Kombination.
Der Rahmen des Boxspring
Die Art des Holzes, das für den Boxspring-Rahmen verwendet wird hat Einfluss auf die Qualität. Je stabiler das verwendete Material, desto geringer ist die Gefahr, dass der Rahmen des Bettes bei Belastung bricht. Zum Einsatz kommt bei einfacheren Modellen meiste Spanplatte. Leimhölzer oder gar Massivhölzer sorgen in hochwertigeren Boxspringbetten für eine höhere Stabilität des Boxspring-Rahmens. In der klassischen Variante ist der Boxspring-Rahmen mit einem Bonell-Federkern bestückt. Ebenso geläufig ist die Nutzung von Taschenfederkernen im Boxspring.
Boxspring mit Bonell-Federkern
Der Bonell-Federkern besteht aus vielen einzelnen Taillienfedern (großer Ring oben und unten, die Feder ist zur Mitte hin tailliert). Sie sind über Spiralfederzüge miteinander verbunden. Aufgrund des recht großen Durchmessers am oberen und unteren Ende der einzelnen Federn ergeben sich Zwischenräume, die mit Polstermaterialien gefüllt werden. Dank dieser Füllung gibt es kaum Berührungspunkte zwischen den einzelnen Federn, was den Vorteil bietet, dass sich solche Bonell-Federkerne bei Belastung nahezu geräuschlos verhalten.
Bonell-Federkerne sind flächenelastisch, d.h. die Federung erfolgt nicht nur punktuell sondern eher in der Fläche. Die Härte des Federungseffektes steigt mit der Belastung des Federkerns an, so dass sich Bonell-Federkerne bei geringer Belastung eher weich und bei stärkerer Belastung zunehmend hart anfühlen.
Boxspring mit Taschenfederkern
Alternativ zum Bonell-Federkern können auch Taschenfederkerne im Boxspring eingesetzt werden. In den meisten Fällen werden sogenannte Tonnen-Taschenfederkerne verwendet. Die Federn weisen hierbei an ihrem oberen und unteren Ende einen geringeren Durchmesser auf als in der Mitte und haben daher – so erklärt sich der Name – die Form einer Tonne.
Bei Taschenfederkernen sind die Federn von textilen Taschen umschlossen. Auf diese Weise wird die Federwirkung leicht abgedämpft, sodass die Taschenfederkerne weniger stark nachschwingen.
Im Gegensatz zum flächenelastischen Bonell-Federkern sind Taschenfederkerne punktelastisch. Sie geben also nicht so sehr in der Fläche nach, sondern eher am Punkt der Belastung.
Dadurch dass Taschenfederkerne im Unterschied zum Bonell-Federkern nicht in der Fläche miteinander verbunden sind besteht zudem – als besonderer Vorzug – die Möglichkeit, die Liegefläche mit verschiedenen Federungen zu bestücken, um so für einzelne Zonen des Boxspring die Federwirkung individuell anpassen zu können.
Achtung: Lattenrost mit Boxspring-Optik
Nicht um Boxspringbetten nach klassischer Definition handelt es sich bei Modellen, die anstatt einer Box mit Bonellfedern oder Taschenfederkern ein Lattenrost enthalten. Hierbei wird lediglich ein „normales“ Bett mit der Optik eines Boxspringbettes versehen. In den Genuss der systemtypischen Vorteile eines Boxspringbettes kommt der Nutzer bei einer solchen Kombination nicht.
Fazit: Welcher Federkern für das Boxspring
Bei einem Boxspringbett befindet sich auf dem Bonell-Federkern oder Taschenfederkern in der Box die Boxspringmatratze. Diese hat weitaus größeren Einfluss auf den Liegekomfort als der die Bauweise des Federkerns im Boxspring.
Direkte Vorteile oder Nachteile in technischer oder funktionaler Hinsicht ergeben sich aus der im Boxspring verwendeten Art des Federkernes für den Nutzer nicht. Dennoch können die verschiedenen Bauweisen auf den Nutzer angenehm oder weniger angenehm wirken.
Welche der beiden Varianten die persönlich beste Wahl ist, lässt sich am besten beim ausgiebigen und gewissenhaften Probeliegen feststellen.
Gerade bei besonders günstigen Modellen oder bei Modellen, die Stauraum unter der Liegefläche versprechen, sollten Käufer jedoch genauer hinsehen, ob es sich tatsächlich um ein Boxspringbett oder lediglich um „Blendwerk“ mit einem Lattenrost in Boxspring-Optik handelt.
das Boxspring beim Doppelbett
Bei Doppelbetten und breiten Einzelbetten kommen oftmals zwei Boxen als Basis des Boxspringbettes zum Einsatz. Hier sollten Interessenten darauf achten, dass die Rahmenkonstruktion des Boxspring nicht spüren, wenn man über der Nahtstelle der Boxsprings liegt.